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Es werden Posts vom September, 2024 angezeigt.
Lis
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Bis zum Tag, als ich im Netz das Angebot einer Lis-Jolle sah, war mir der Name Lis nie begegnet. Das kleine, unbekannte Boot gefiel mir, der Preis war unschlagbar. Und so googelte ich den Begriff und siehe da: Wir haben es mit rund 1600 gebauten Exemplaren zu tun, es gibt den Typ seit über 50 Jahren. Eine Klassenvereinigung existiert und das Beste: der Erbauer, Peter Gade, ist noch immer aktiv. Ich rief in Aachen an und er meldete sich gleich selbst am Telefon. Und so kam es, dass ich das kleine Schiff kurz entschlossen kaufte. Nach fünf segelfreien Jahren war ich jetzt wieder Besitzer eines Segelbootes. Das letzte war eine First 30 gewesen für Thörns auf der Ostsee, davor ein Corsaire auf Schweizer Seen. Noch weiter zurück liegen eine kleine Surprise, eine Ovni 35 für die Gewässer der Bretagne und des Nordatlantik, und - am Beginn der Karriere - eine Hunter 27 in den USA Ein kleines Schiff aus den neunziger Jahren fehlt in dieser Aufzählung, eine selbstgebaute Jolle...
Schwert eingebaut
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Der Bootskauf unterscheidet sich vom Autokauf in einem wichtigen Punkt: Man kann mit einem Boot nicht einfach losfahren. Es folgt eine lange Zeit des Kennenlernens, Sichtens, Inspizierens, Prüfens, Nachfragen...Und je ausgiebiger sich der neue Besitzer mit seinem Gefährt beschäftigt, desto länger wird die To-do-Liste. Wer ein Gebruachtboot kauft, handelt sich - das normalste der Welt - zuerst mal ein paar Probleme ein, die es zu lösen gilt. Im Fall meiner Lis war das Schwert ausgebaut. 30kg sind wenig für ein Schwert, aber viel, wenn man es hochheben und im Schwertkasten mit einem Bolzen befestigen will. Vorausgesetzt, man hat einen Bolzen. Dieser fehlte in meinem Fall und muss bei SVB in Bremen bestellt werden. Im Katalog stoße ich auf den Begriff "Gebrauchslänge". Das muss die Länge ohne den Kopf des Bolzens sein bis zum Loch für den Splint. Und genau so ist es. Für den Einbau des Schwerts gibt es verschiedene Methoden. Mit einem versierten Kollegen zusammen haben wir das ...
Mast stellen
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Mit dem Stellen des Mastes hatte ich auf zwei Booten Erfahrung gesammelt. Die Surprise hatte nach langem Probieren eine massive Mastlegevorrichtung als Mastfuss bekommen, wo die ärgsten Kräfte wirken. Beim Corsaire hingegen wurde der Mast jeweils auf den Schultern zwischengelagert und dann zügig mit dem Spi-Fall und einem Jütbaum in die Senkrechte gezogen. Für die Lis, mein Leichtgewicht, stellte ich mir das Stellen einfach vor. Doch das Balancieren auf dem unstabilen Anhänger erwies sich als gefährlich für den 72jährigen Eigner. Außerdem hatte der Mast weit mehr Gewicht als erhofft, was das Balancieren noch mal abenteuerlicher machte. Die Aluprofile bei der Anprobe. Ich bastelte aus zwei Aluprofilen und einer Aluplatte eine Mastlegevorrichtung. Der Mast sollte neu mit einem Bolzen gesichert werden, sodass er nicht mehr mit einem Balanceakt in den Mastfuss eingesetzt werden müsste. Das Projekt wurde ein voller Erfolg und das Setzen des Mastes geht jet...
Das stehende Gut
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Weil ich mein ganzen Seglerleben lang auf Ratschläge gehört hatte, schlug ich auch den neusten eines Kollegen nicht in den Wind: das stehende Gut, bestehend aus zwei Wanten und einem Vorstag, zu ersetzen. Und so fuhr ich eines Morgens nach St-Blaise am Neuenburgersee, wo die Firma Bucher und Walt ihren Sitz hat. Gleich zwei Rigger nahmen sich meinem kleinen Schicksal an, guckten das abenteuerliche Vorstag an, das mit Dyneema verlängert worden war und erklärten mir, das sei neu nicht mehr nötig, weil ich ja eine Rollvorrichtung hätte. Ich sagte etwas verlegen "Ja, genau" und übergab ihnen ein paar Fotos mit allen möglichen Endpunkten. Doch die Profis sagten, die Bilder müssten sie nicht haben und ich solle in einer Stunde wieder kommen. Nach einem ausgiebigen Spaziergang im Weindorf kehrte ich pünktlich in den Laden zurück und nahm das neue stehende Gut in Empfang. Ich hatte mich auf eine hohe Rechnung gefasst gemacht, doch das Total war gerade mal 166 Franken. Mast ohne Tr...
Und jetzt die Segel und ein Probesegeln
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Für den Preis von 600 Für den Preis von Franken hatte ich einen Bootsrumpf gekriegt, einen Strassentrailer, ein Schwert, einen Mast mit einem Baum, ein Ruder mit Tiller und dazu ein Großsegel. Doch ein Vorsegel war nicht dabei. Wie kurios! Der Verkäufer, der das Boot selbst nie gesegelt hatte, wusste auf das Manko keine Antwort. Selbst machte ich mir keine Sorgen, eine provisorische Lösung zu finden, um mir dann in aller Ruhe zu überlegen, was genau ich als Vorsegel brauchen würde. Auf die Schnelle gelangte ich via Ricardo zu einer kleinen Fock. Sie hatte nicht gerade die idealen Maße, aber eine Wende würde ich damit allemal zu Stande bringen. Ich kaufte das Stück Tuch für 50 Franken. Es war praktisch ungebraucht und hatte die Etikette "Vogel-Meier" aufgenäht, also vom feinsten. Ich fragte mich, warum Leute sich ein Segel aus bestem Hause leisten, um es dann auf Ricardo billigst wegzugeben. Aber egal: An einem sonnigen Morgen im August schlug ich am ...