Das stehende Gut

 Weil ich mein ganzen Seglerleben lang auf Ratschläge gehört hatte, schlug ich auch den neusten eines Kollegen nicht in den Wind: das stehende Gut, bestehend aus zwei Wanten und einem Vorstag, zu ersetzen. Und so fuhr ich eines Morgens nach St-Blaise am Neuenburgersee, wo die Firma Bucher und Walt ihren Sitz hat. Gleich zwei Rigger nahmen sich meinem kleinen Schicksal an, guckten das abenteuerliche Vorstag an, das mit Dyneema verlängert worden war und erklärten mir, das sei neu nicht mehr nötig, weil ich ja eine Rollvorrichtung hätte. Ich sagte etwas verlegen "Ja, genau" und übergab ihnen ein paar Fotos mit allen möglichen Endpunkten. Doch die Profis sagten, die Bilder müssten sie nicht haben und ich solle in einer Stunde wieder kommen.

Nach einem ausgiebigen Spaziergang im Weindorf kehrte ich pünktlich in den Laden zurück und nahm das neue stehende Gut in Empfang. Ich hatte mich auf eine hohe Rechnung gefasst gemacht, doch das Total war gerade mal 166 Franken. 

Mast ohne Trimm.
Ich war über diesen glimpflichen Ausgang der Visite in St-Blaise froh, weil ich beweisen will, dass Segeln auch in der Schweiz nicht teuer sein muss, wenn man mit der Bootsgrösse bescheiden bleibt. Ich war  in langen Jahren als Investor in Segelboote mit ganz andern Beträgen konfrontiert gewesen, darunter hohe vierstellige Summen, wo man zweimal leer geschluckt hat. Oder noch schlimmer: teuren Mist, der sein Geld nicht wert war.

Bohrungen für Masttrimm

Zu Hause baute ich die ganze Anlage zusammen und rollte probehalber die kleine Fock ein. Ein Blick auf den Mast  ergab, dass dieser zu wenig Reck hat, viel zu aufrecht und zu steil seht. Daran werde ich im Frühjahr noch arbeiten. Die beiden Rigger haben mir als Masttrimm geraten, die Wanten etwas kürzer zu nehmen, auch dies ein Ratschlag, den ich gerne befolgen werde.


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